Dienstag, 7. August 2007

Yonderboi - Splendid Isolation

Die Krähe ist ein Symbol für Weisheit und Prophezeiungen. Da Krähen Aas fressen, symbolisieren sie manchmal auch die Bosheit und das Böse an sich. Sie warten auf den Tod des Gehenkten, um dann Fleischstücke aus dem Körper zu picken. Eine trostlose Vorstellung. Genau hier beginnt Yonderbois neues Werk "Splendid Isolation". Auf einem abgeernteten Feld unter pechschwarzen, tief hängenden Regenwolken steht inmitten eines Schwarms Krähen ein trauriger Kinderchor und macht sich bereit auf den Weg zur Hölle. Das erste düstere, schaurige Bild, das der mittlerweile 24jähige Künstler László Fogarasi zu Beginn seines Albums inszeniert, ist auch gleich ein kleiner Abschied von der eigenen musikalischen Vergangenheit. Der Film Noire hat ausgedient. Das zweite Album wächst und wächst zu etwas völlig Unerwartetem. Es wirkt reif und urban. Die Wälder der ungarischen Grafschaft Somogy sind Vergangenheit, der Künstler wandelt nun durch die belebten Straßen von Budapest. Während sein verblüffendes Debut "Shallow and Profound" eher intuitiv entstand und sich dem Moment hingab, ist das zweite Album überlegter angelegt. "Splendid Isolation" schöpft seine Inspiration u.a. aus den "Arthouse-Filmen", die László in den letzten beiden Jahren studierte. Wie im Film, erzählen die Songs eine vielschichtige Geschichte, die sich hin zu ihrem trippigen Ende aufbauen. Strukturen entwickeln sich, die Spannung steigt und das Geheimnis wird bis zum Schluss nicht offenbart. Einen entscheidenden Einfluss auf das zweite Album hatte der holländische Musiker Tom Holkenborg (Junkie XL). Beide Künstler trafen sich 2003 in Amsterdam. Tom wollte László helfen, genau das Album zu produzieren, das in Yonderbois Kopf gereift war. Zwei Sommer lang brachte Tom Holkenborg in Los Angeles seine ganze Erfahrung und technisches Know How ein, um Lászlós kreativen Ideen freien Lauf zu lassen. "Splendid Isolation" ist das Ergebnis. Sein ungarischer Hintergrund hat immer noch einen besonderen Einfluss auf Yonderbois Musik. Seine Reisen durch Europa und die Vereinigten Staaten haben das noch mehr offenbart. László findet die Menschen im Westen entspannter, sie haben weniger das Bedürfnis große Fragen zu stellen und sind aufrichtiger in ihrer Annäherung an das Leben. In Osteuropa hat das Leben keinen klaren Schliff. Der Kontrast zwischen den kalten Wintern und den für das Land typischen heißen Sommern spiegeln sich in den im Widerspruch stehenden Gefühlen der Menschen wider. Das Leben ist bittersüß, Heiterkeit wird auch immer mit Tränen begleitet. All diese Widersprüche spiegeln sich in seiner Musik wider. Musik, aus den besten Elementen zusammengesetzt, reichhaltig und die in keine Schublade passt. Splendid Isolation - The Ceremony of the Companion (personal notes from Yonderboi): How about you? The one of your own? (yes, that's here, too), are you ok with it or do you condemn it? Do you think it is needed to achieve anything or it's just something that's there, all the same? Is there a specific state or a condition that you are seeking? Are you really on the look for something or you simply can't stop searching? No one has ever come up with the one "meaning" and the best way, be it inside or outside, with or without. Prepare to spring off, and be the winner of this realtime fall.

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