Dienstag, 7. August 2007

Soda Inc. - Inner Vision

Wenn es in den letzten zwei Jahren so etwas wie einen übergreifenden Trend im Feld der elektronischen Tanzmusik gab, dann ist es die Rückkehr von Emotion. Melodie, Wiedererkennbarkeit und popmusikalische Referenzen werden inzwischen wieder vermehrt als bewusstes ästhetisches System und nicht als Makel in der Anonymisierung des Tracks verstanden. Zugegebener Maßen eine dringend notwendige Rückbesinnung, war doch Musik immer dann am besten, wenn es eben nicht um die Mathematik des Clicks ging, sondern einfach um: Gefühl! An dieser Schnittstelle war vor eineinhalb Jahren bereits das Soda Inc.-Debütalbum "Full Moon" einer der wichtigsten Kristallisationspunkte. Mit intensiven Hymnen wie dem Titelsong oder "Flight SU 118" hatten Babak Shayan und Jon Silva die bildgewaltigste und deepste Vision dessen abgeliefert, was dub-bezogener Techhouse mit unseren Herzen und Seelen anrichten kann. Ein guter Ausgangspunkt, um nun im Frühsommer 2006 das Rad noch ein bisschen weiter zu drehen. "Inner Vision" versucht in diesem Sinne eine neue Balance zwischen emotionaler Clubmusik, karibischem Dub, orientalischer Tradition und einer ganzen Menge Pop herzustellen. Mit insgesamt 23 Tracks auf CD gleicht "Inner Vision" einem Opus Magnum, auf dem jeder sein persönliches Lieblingslied finden kann – sei es nun die Melancholie des dezent acidgetränkten mentalen Techhouse des Titeltracks, "Before Vic" oder "Pegasus", das charmante Kim Wilde-Zitat bei "Night Fever" oder die von der kanadischen Sängerin Erica Blanchard kongenial interpretierte Jennifer Paige-Hommage "Everything You Do", üppige Streicher- und Tabla-Arrangements des zusammen mit der indischen Kultgruppe TablaSonic eingefangenen "Sunshine" oder die zusammen mit UB 40s legendären Trixx Anthony an den Vocals präsentierte, überaus entspannte Dubreggae-Coverversion des Inner City-Smashhits "Big Fun". So oder so: Dieser Sommer wird Soda Inc. gehören!

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